3D-Druck-Reparatur Workshop im Fab Lab St. Pauli

Feedback sammeln im Fab Lab St. Pauli

Am Freitag, den 16. Februar trafen sich im Fab Lab Fabulous St. Pauli Lab-Mitglieder und AkteurInnen aus dem Bereich Reparatur: So waren professionelle Reparaturbetriebe und Repair Café Aktivisten dabei, um sich über die Möglichkeiten der 3D-Druck-Reparatur zu informieren und sich auszutauschen. Wir haben uns aufgemacht die 3D-Druck-Reparatur von der Diagnose bis zum fertigen 3D-gedruckten Ersatzteil nachzuvollziehen.

Die zentrale Frage lautete: Kann ich das drucken?

Einige Antworten auf diese Frage konnten anhand von Beispiel-Fällen, die mit unterschiedlichen Verfahren gedruckt wurden, oder Materialproben gegeben werden. Besonders geeignete Ersatzteile sind beispielsweise Zahnräder, Knöpfe, Schalter und sonstige individuelle Verbindungselemente. Auch Hybride mit Normteilen sind möglich. Das Druckermaterial, das beim Schmelzschicht-Verfahren – auch in den meisten Makerspaces – häufig zum Einsatz kommt, ist PLA oder ABS. Das Material entscheidet über die Eigenschaften des gedruckten Ersatzteils. Es muss also vor dem Druck an Ansprüche an die Temperaturbeständigkeit, Verwitterungsbeständigkeit oder mechanische Belastung gedacht werden.
Das „Futter“ für den Drucker, die 3D-Datei, wird in einem 3D-CAD-Programm erstellt. In einer Demonstration wurden zwei gängige Programme – TinkerCad und Fusion 360 vorgestellt. Alternativ kann eine 3D-Datei von Online-Plattformen wie Thingiverse oder Myminifactory heruntergeladen werden - solange man die benötigte Datei findet. Anschließend wurde der Druck eines Ersatzteils auf dem Ultimaker 2 Drucker des Fab Labs gestartet.

Ideen aus dem Brainstorming

Gemeinsame Veranstaltungen und Anlaufstelle im Internet
Von einem Blog bis zu einem Online-Schwarzen-Brett war die Idee der „Sichtbarmachung“ durch einen Internet-Auftritt sehr beliebt. Die Seite könnte Anlaufstellen, Infos und Tipps zum Einstieg in den 3D-Druck, Beispiel-Anwendungen, Infos zu gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen umfassen.
Eine schöne Idee ist den direkten Austausch (inklusive Fortbildung) weiter fortzuführen. Fab Lab Mitglieder planen einen Besuch im Repair Café Sasel. Falls sich genug Mitstreiter finden, könnte man sogar über eine regelmäßig Veranstaltung nachdenken – eine Art „Open Repair Lab“.
Um die gemeinsamen Ziele zu verbreiten, würde sich ein Kampagnenformat eignen. Dabei und auch bei einer digitalen Vernetzungsstelle möchte das Projekt „Reparatur und 3D-Druck“ gerne beitragen und wir nehmen die Hinweise gerne auf. Auf einer geplanten Webseite sollen Workshop-Inhalte, sowie die Präsentation zur Vernetzung und zum Einstieg ins Thema zur Verfügung stehen.

Fazit

Damit die 3D-Druck-Reparatur einen echten Beitrag für die Reparatur in Repair Cafés und Reparaturbetrieben leisten kann, fehlen noch die konkreten Praxiserfahrungen. Mögliche Geschäftsmodelle, die sicher auch eine Rolle bei der Umsetzung der 3D-Reparatur spielen, haben wir an diesem Abend leider nicht mehr diskutieren können.
Dennoch haben uns die TeilnehmerInnen ein generelles Interesse an einer gemeinschaftlichen Nutzung des 3D-Druck für die Reparatur signalisiert. Ein Anfang ist durch das gegenseitige Kennenlernen von AkteurInnen aus 3D-Druck und Reparatur gemacht und ein erster Einblick in die Möglichkeiten der Technologie konnte auch gegeben werden. Wir werden die Ansätze zur weiteren Vernetzung gern begleiten und sind zuversichtlich, dass die entstehenden Formate und Veranstaltungen als Vorbild für andere Städte dienen können.

 




Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.


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