Rückblick Workshop-Tour

Kleiner Rückblick auf die Workshop-Tour „3D-Druck & Reparatur“

Wir möchten gerne unsere Eindrücke aus den vergangenen Workshops in sechs deutschen Städten mit euch teilen. Wir waren in Hamburg (Fab Lab Fabulous St. Pauli), Darmstadt (Makerspace Darmstadt), München (Erfindergarden), Düsseldorf (GarageLab), Kassel (Hammertime) und Halle (Eigenbaukombinat) zu Gast. Jede Station hatte ihre eigene Stimmung und eine eigene Ausrichtung, aber überall sind uns Veranstalter und Teilnehmerinnen aufgeschlossen und mit konstruktiven Ideen begegnet.

1. Was haben die Teilnehmer gelernt/mitgenommen?

  • Aus welchem Material, mit welchem Drucker sie ein Ersatzteil herstellen können und wie sie an die nötige Druckvorlage gelangen.
  • Sie haben gelernt, dass man nicht unbedingt einen eignen 3D-Drucker anschaffen muss und dass man nicht unbedingt selbst CAD-konstruieren können muss.
  • Sie haben Anlaufstellen für 3D-Druck und CAD-Dateien kennengelernt.
  • Sie haben erlebt, dass 3D-Druck noch nicht als „Plug and Play“ funktioniert.
  • Sie haben auch gesehen, dass es möglich ist innerhalb einer Veranstaltung, einfache Ersatzteile zu modellieren und 3D-zu-drucken, wenn jemand vor Ort modellieren kann.
  • Was noch nicht/nicht bezahlbar geht: Metall, Multimaterialien, Duroplaste, Scannen.
  • Sie haben gelernt an wen sie sich wenden können und wo sie weiterführende Informationen bekommen.

2. Was haben wir gelernt/mitgenommen?

  • Persönliche Begegnungen zwischen den beiden Gruppen, den Makern und den Reparierenden, sind wichtig.
  • Die Selbstermächtigung gegenüber den Herstellern/Ersatzteilhändlern ist für viele ein wichtiger Punkt.
    Reparierende müssen am besten den Ablauf einmal selber anhand eines Beispiels durchgemacht haben.
  • Die Reparierenden und die Maker gehören unterschiedlichen Szenen an, die teilweise unterschiedliche Sprachen sprechen.
  • Gerade die vielen englischen Plattformen für 3D-Dateien oder Foren stellen eine Hürde da. Daher sollten wir uns auf deutschsprachige Plattformen/Angebote konzentrieren.
  • Die Digitalisierung (Zugang zum Internet, zu Programmen, technische Sprache) stellt für einige Akteure eine Hürde da.
  • Den Prozess der 3D-Reparatur Schritt für Schritt für alle in verständlicher Sprache abzubilden, ist notwendig.
  • Anwendungs-Beispiele aus der Reparatur sind wichtig und hilfreich.
  • Daher sollten wir auch anderen die Möglichkeit bieten ihre Fälle zu veröffentlichen.
  • Weiterer Austausch und Vernetzung unter den Akteurinnen z.B. über die anstiftung, per E-Mailverteiler oder einer eigenen Webseite ist gewünscht. Den Wunsch nehmen wir gerne auf.

3. Ideen für die Verankerung der 3D-Reparatur

  • Modellier-Kurse von Akteuren, die in beiden Welten unterwegs sind, durchführen.
  • Studierende (Maschinenbau, Ingeneurswesen etc.), die sich mit CAD-Modellierung auskennen, können für die Hilfe im Repair Café akquiriert werden.
  • Kinder einbeziehen und CAD-Modellier Kurse im Rahmen des Repair Cafés durchführen.
  • Nachfrage zu 3D-Reparaturfällen verdichten und einen gemeinschaftlichen Drucker für den Ersatzteilbedarf in Reparatur-Inititiven betreiben.
  • Einen Expertin als Ansprechpartnerin im Repair Café ausbilden oder akquirieren, der beim Ablauf hilft, z.B. beim Beauftragen eines Dienstleisters oder beim Raussuchen der 3D-Datei.
  • Auf einem lokalen Blog oder Forum (z.B. über die anstiftung erreichbar) können Anlaufstellen, Infos und Tipps zum Einstieg in den 3D-Druck, Beispiel-Anwendungen, gemeinsame Projekte und Veranstaltungen veröffentlicht werden.
  • Eine gut durchsuchbare Datenbank für 3D-Ersatzteile und parametrische Basisteile würde einige Hürden im Ablauf abbauen.
  • Anschaffen eines eigenen Druckers für das Repair Café, um eigene Erfahrungen zu sammeln.
  • Wissen über 3D-Reparatur kann an auf github geteilt werden.

 

4. Fazit

Die Teilnehmer waren fast durchgehend motiviert und hatten konstruktive Vorschläge, wie die 3D-Reparatur eine breitere Nutzerschaft erhält und einfacher umzusetzen ist.

Wir sind auf Skepsis gestoßen gegenüber der Technik, dem langwierigen Ablauf und dem nötigen Know-how, das für die Modellierung der 3D-Dateien notwendig ist.

Wir nehmen vor allem mit, dass für eine reibungslosere Umsetzung der einfache Zugang zu den 3D-Ersatzteildateien wichtig ist. Hier eine für alle Akteurinnen funktionierende Lösung zu finden, wäre ein großer Schritt, um den 3D-Druck flächendeckend für die Produktion von Ersatzteilen im Reparaturbetrieb oder im Repair Café einzusetzen.

5. Was passiert als nächstes?

Einige Akteure haben Maßnahmen geplant, um das Thema 3D-Reparatur aufzunehmen. Geplant sind extra Kurse zum Modellieren für Reparierende, gegenseitig Besuche von Makern und Reparateuren, die Anschaffung eines eigenen 3D-Druckers oder die Integration des Themas durch regelmäßige Veranstaltungen. Wir fragen am Ende unseres Projekts, Mitte Februar, noch mal nach und bringen in Erfahrung, was daraus geworden ist.



Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.


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